Mittwoch, 24. Juli 2013

Nebensaison, warm aber langweilig


Dänemark - Was bei touristischen Buchungen als Hauptsaison bezeichnet wird, ist für viele Eurovisionsfans ein alljährlicher Kampf gegen die Langeweile, die wenigsten Länder haben sich mit dem Thema Song Contest 2014 befasst, hier und da gibt es mal eine Randnotiz, dass man wohl wieder mit dabei sein wird, Pläne für Vorentscheide gibt es noch nicht, wir haben mal ein bisschen recherchiert und zusammengefasst.

Ungarn: In Ungarn ist seit Kati Wolf irgendwie wieder das Eurovisionsfieber entbrannt, der lokale Vorentscheid erzielt im ungarischen Fernsehen Quotenrekorde, für 2014 gab man sich recht früh optimistisch und wird höchstwahrscheinlich an seinem Modus "A dal" festhalten. 12 Punkte also für die Organisatoren bei MTV in Ungarn, die machen eine wirklich gute Sache.

Aserbaidschan: Bislang und das verwundert doch, hat man sich bei iTV noch nicht aufgerafft, seine Teilnahme in Dänemark 2014 zu bestätigen. Ansonsten würde man in einigen Wochen bereits mit langen Castingvorrunden beginnen, in diesem Jahr gab es schließlich auch eine zweistellige Anzahl an Liveshows. Vielleicht setzt der Schock über angeblich in Litauen eingekaufte Stimmen für Farid Mammadov noch etwas nach.

Deutschland: Wir sind dabei, das ist ja erst einmal die wichtigste Nachricht. Aber ob wir zu einem klassischen Vorentscheid nach dem Selektionsprinzip von Cascada streben oder die ARD intern wählt oder gar auf Raab zurückgreift, sein vor Jahren eingekauftes Melodifestivalen-Konzept endlich anwendet oder einen ganz neuen Weg geht, weiß man noch nicht. Fest steht nur - das wir 2014 dabei sind und... das ist ja auch was.

Bulgarien: Machen sie mit oder nicht? Das ist die Frage der Woche, einerseits liest man von Neuwahlen im Sendervorstand von BNT, von denen der Verbleib Bulgariens in der Eurovision abhängt, andererseits liest man, dass man auf jeden Fall teilnehmen wird und neue Wege probieren möchte. Spekulationen gibt es derzeit viele, die Teilnahme ist, so steht es derzeit scheinbar im Raum, fraglich aber nicht unwahrscheinlich, jedoch nicht bestätigt, wie z.B. die englische Wikipedia berichtet.

Griechenland: Der Wille ist da, der neue Fernsehsender NERIT bis dahin auch. Zeitlich gesehen würde es für die Griechen passen, im kommenden Jahr wieder mitzumachen, ob es im Jahr nach Koza Mostra allerdings noch Geld in der Staatskasse gibt, mit dem man Flüge, Hotels, Beiträge an die EBU und einen Künstler finanzieren kann, steht auf einem anderen Blatt. Für 2014 daher ein Wackelkandidat...

Georgien: Die ersten aus dem Kaukasus, die dem Song Contest 2014 wieder beiwohnen werden. Armenien und Aserbaidschan lassen sich da noch etwas mehr Zeit. Ein Konzept für einen Vorentscheid bzw. eine interne Auswahl gibt es noch nicht, aber in Tiflis wird wahrscheinlich bis zum Einbruch des Winters eine geeignete Methode feststehen. Der Sender GPB lässt sich bei der Eurovision schließlich nicht beirren, da fährt man eine konsequente Linie.

Liechtenstein: Bei 1FLTV rennt man der Europäischen Rundfunkunion nunmehr seit 2008 hinterher, stellt Anträge, zieht diese wieder zurück, erbittet Medienförderung, bekommt sie nicht, will es dann ohne versuchen. Würde es nach Peter Kölbel vom Sender in Schaan gehen, würde der erste, durch eine Art DSDS gewählte Kandidat, schon längst auf der Bühne stehen, doch die Bearbeitung und überhaupt erst einmal die Antragstellung auf Vollmitgliedschaft zieht sich wie Fonduekäse.

Montenegro: Knapp ist man 2013 im Semifinale ausgeschieden, nach dem Televoting hätte man das Land erstmals ins Finale gelassen, doch die Juroren standen nicht auf Astronauten. Nun heißt es wieder von vorn beginnen, doch scheinbar nimmt man dies bei RTCG in Kauf und stellt eine Teilnahme in Dänemark in Aussicht. Bestätigt ist dies noch nicht, da der Senderchef jedoch an die Imageverbesserung seines Landes hofft, ist eine Teilnahme anzunehmen.

Schweden: Was ist die Eurovision ohne Schweden... nichts. Daher bleibt SVT nach der Ausrichtung von Malmö wie auch die übrigen skandinavischen Freunde Norwegen, Finnland und Island dabei. Für das Melodifestivalen, den Vorentscheid, kann man sich sogar schon bewerben. Es wird wieder eine rekordverdächtige Show, mit vielen Anrufen, vielen camp'schen Titeln und einem typisch schwedischen Song, vermute ich.

Luxemburg: Heute gab es die klare Ansage aus dem Großherzogtum, RTL bleibt auch nach 20 Jahren Pause zuhause und hat nicht genügend Geld für eine Teilnahme. Es dürfte die wenigsten überraschen, Luxemburg bei der Eurovision ist trotz fünffachem Sieg in so weite Ferne gerückt, wie Berlin von der Fertigstellung seines Flughafens. Vielleicht, so heißt es jedoch auch, gibt es in einigen Jahren ein Happy End.

Italien: Ein Big Five-Land, dass recht erfolgreich fährt mit seiner Kandidatenauswahl durch das San Remo-Festival. Der Zwergnachbar San Marino ist bereits bestätigt, der große Bruder lässt sich da noch Zeit. Die italienische RAI hat es aber auch nicht nötig, sich hetzen zu lassen, man weiß in Rom, dass man die Eurovisionsfans zappeln lassen kann und sie einem doch an den Lippen kleben, um an Infos zu kommen. Ein Rückzug dürfte nach drei erfolgreichen Jahren aber eher unwahrscheinlich sein.

So viel zunächst einmal von einer Handvoll Nationen, über die ich mir Gedanken gemacht habe, andere Nationen wie Albanien, Lettland oder Estland haben natürlich auch schon zugesagt, die bespreche ich aber eventuell in einem weiteren Sommerloch-Posting. Mal schauen... :)