Montag, 8. April 2013

Road to Malmö (15/39): Estland


Estland - Estonia - l'Estonie - Eesti

Wahrscheinlich hat nur die mongolische Sprache mehr Vokale als das Estnische, der Vorentscheid Eesti Laul bereichert Jahr für Jahr die Liste mit spannenden Titeln, derart viele Ö's und Ü's tauchen dort auf. Gewonnen hat im stark technisch versierten Estland die pregnante Idols-Siegerin Birgit Õigemeel, die internationalen Journalisten ob ihres Nachnamens noch weitere Sonderzeichen abverlangt. Die Chancen der kleinen baltischen Republik stehen nach dem erfolgreichen Ergebnis des Ott Leplands im letzten Jahr nicht allzu schlecht.


Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1994 mit Silvi Vrait
Rundfunkanstalt: ERR
Teilnahmen: 18
Siege: 2001 - Tanel Padar & Dave Benton - Everybody

Eurofires Liebling:
Sahlene - Runaway
(EE'02 - 111 Pkt.)

Da gewinnt Estland überraschenderweise den Eurovision Song Contest, fast niemand weiß weshalb und im Folgejahr, wo man sich endlich ganz Europa präsentieren und auch zum Ausdruck bringen kann, wie gern man in Estland singt... schicken sie eine Schwedin zum Song Contest. Anna Sahlene stammt aus dem Land des Melodifestivalen, wo sie später gemeinsam mit Maria Haukaas Storeng und "Killing me tenderly" auch nochmals versuchte zum Song Contest zu gelangen und nahm für Estland beim Heim-Grand-Prix in Tallinn teil, mit einem echt schicken Titel und einem gerechtfertigten dritten Platz. So gut war Estland danach viele Jahre nicht mehr.

Der ESC in drei Sätzen: Die Anfänge Estlands beim Song Contest waren zart, 1993 in der osteuropäischen Vorrunde eiskalt von den jugoslawischen Juroren rausgewählt, machte man in Dublin 1994 sein Debüt und konnte lediglich den ebenfalls debütierenden Fast-Nachbarn aus Litauen hinter sich lassen. Daraufhin wurde es besser, seine Glanzzeit hatte Estland zwischen 1999 und 2002, anschließend folgten fünf Jahre ohne estnische Finalbeteiligung. Der erste Wiedereinstieg gelang der Gruppe Urban Symphony 2009 in Moskau, auch 2011 und 2012 war Estland im Finale zumindest dabei.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Birgit Õigemeel
Titel: Et uus saaks alguse
Startnummer: 2 (im 1. Semifinale)
Sprache: Estnisch
Text & Musik: Mihkel Mattisen, Silvia Soro
Vorentscheid: Eesti Laul, zwei Vorrunden mit jeweils zehn Kandidaten sowie einer Finalshow aus der Nokia Concert Hall in der Hauptstadt Tallinn. In allen Liveshows wurde per Jury- und Televotum entschieden.

Über den Künstler:
 Birgit Õigemeel stammt aus der nordestnischen Stadt Kohila im Landesinneren und ist Baujahr 1988. So richtig bekannt wurde sie trotz Musik- und Theaterausbildung erst im Jahr 2007 als sie die erste Staffel des weltweit erfolgreichen Pop Idols-Ableger "Eesti otsib superstaari" gewann. Ihre erste Single "Kas tead, mida tähendab" erschien noch im gleichen Jahr. 2008 erschien ihr erster Vorentscheidungstitel "365 days", mit dem sie den dritten Platz erreichte.


2008 erschien ihr zweites Album "Ilus aeg", darauf befinden sich diverse Weihnachtslieder in estnischer und englischer Sprache, das Folgealbum enthielt primär Dancemusik. 2012 erreichte sie den siebten Platz beim Eesti Laul mit "You're not alone", erst im dritten Anlauf konnte sie Jury und Zuschauer überzeugen und darf nun im ersten Semifinale von Malmö auftreten.
 

Eurofires Meinung:
Wieder eine Ballade für Estland, die meiner Meinung nach nicht so stark ist, wie "Kuula" im vergangenen Jahr von Ott Lepland. Dennoch hat der Titel eine besondere Aura und begeistert mich zunehmend, auch wenn ich fürchte, dass er im Gros der Balladenflut in diesem Jahr einfach untergehen wird, zumal auch Stimmen aus Finnland und Lettland fehlen werden. Dennoch bin ich zuversichtlich und vertraue auf Birgits Ausstrahlung und Charisma, das die Zuschauer in Malmö sicherlich begeistern wird.

Finalchancen:
 


Weiterführende Links:
 
Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net

Kostprobe: