Donnerstag, 4. April 2013

Road to Malmö (11/39): Niederlande


Niederlande - The Netherlands - le Pays-Bas - Nederland

"Je maintiendrai" ist der französischsprachige Wahlspruch der Niederländer und ist hervorragend auf den Eurovision Song Contest übertragbar. Trotz alljährlich wiederkehrender Pleiten geben die Niederlande nicht auf und schicken Jahr für Jahr neue Künstler ins Rennen. Seit 2004 wartet unser plattes westliches Nachbarland auf einen Finaleinzug, dafür hat man nun eine der namhaftesten Künstlerinnen des Landes nominiert, die uns einen Granatensong versprochen hat...


Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1956 mit Jetty Paerl und Corry Brokken
Rundfunkanstalt: TROS
Teilnahmen: 53
Siege: 1957 - Corry Brokken - Net als toen
1959 - Teddy Schlten - Een beetje
1969 - Lenny Kuhr - De troubadour
1975 - Teach-In - Ding-a-dong


Eurofires Liebling:
Marlayne - One good reason
(NL'99 - 71 Pkt.)

1999 fand der Eurovision Song Contest in Jerusalem statt, im Jahr zuvor waren die Niederlande mit Edsilia Rombley stark vertreten und auch Marlayne, die 1971 als Marleen van den Broek geboren wurde, präsentierte sich mit einem schönen Lied namens "One good reason". Ihr achter Platz blieb bis heute unerreicht, dem Song Contest blieb sie erhalten, indem sie 2000, 2001 und 2003 die Punkte vergab. Später fand man sie als Moderatorin der niederländischen Ausgabe von The Next Uri Geller wieder, auch eine Karriere, ihr Song Contest-Lied wird mir jedoch weiterhin in guter Erinnerung bleiben.

Der ESC in drei Sätzen: In den Anfängen des Eurovision Song Contests waren die Niederlande eine der erfolgreichsten Nationen. Bis 1975 konnte das Land vier Siege erringen, danach wurde es vergleichsweise still um die Niederländer, mittelmäßig waren die Platzierungen, ab und an gelang noch ein Treffer in den Top Ten, zuletzt wie oben angesprochen mit Marlayne. Seitdem sind die Niederlande, egal ob sie drei glitzernde Tunten, Melodien von Vader Abraham, orientalische Klänge oder eine Indianerin schicken, konsequente Semifinalisten und bleiben es vermutlich auch in diesem Jahr.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Anouk
Titel: Birds
Startnummer: Unbekannt (im 1. Semifinale)
Sprache: Englisch
Text & Musik: Anouk, Tore Johanson, Martin Gjerstad
Vorentscheid: Interne Auswahl der Interpretin Anouk durch den Sender TROS, nachdem ursprünglich ein nationaler Vorentscheid angekündigt wurde. Ebenfalls interne Songauswahl mit anschließender Präsentationsshow.

Über den Künstler: Die Rocksängerin Anouk Teeuwe wurde 1975 in Den Haag geboren und trat bereits im Kindesalter im Café De Pater in Den Haag auf, später arbeitete sie als Backgroundsängerin für verschiedene Interpreten und begann ein Studium am Konservatorium in Rotterdam. Ein erstes Studioalbum erschien 1997 und erreichte wie auch die Folgealben Platz 1 der niederländischen Charts. Auch im flämischen Teil Belgiens war sie sehr gefragt.

Ihre Titel haben es sogar bis in den deutschen Vorentscheid geschafft, 2010 interpretierte Jennifer Braun ihren Song "Nobody's wife". 2008 ließ sie sich von Remon Stotijn scheiden, mit dem sie drei Kinder hat. Sie arbeitete u.a. als Dozentin am Konservatorium in Amsterdam und machte Werbespots, hauptsächlich ist sie aber weiterhin musikalisch erfolgreich, wie ihr #1-Album "To get her together" aus dem Jahr 2011 zeigt.

Eurofires Meinung:
Anouk ist in jedem Fall eine erfolgreiche Frau die sich, nicht nur in den Niederlanden, einen Namen gemacht hat. Dennoch hat sie die Erwartungen an ihren Song selbst durch entsprechende Äußerungen sehr hoch gelegt und für meinen Geschmack nicht erfüllt. Das Lied ist okay, man kann es sich hin und wider gern anhören, aber mich flasht es nun nicht übermäßig und ich behaupte, dass ihre im Wesentlichen auf Westeuropa beschränkte Popularität ihr in Malmö nicht ins Finale helfen wird.

Finalchancen: 


Weiterführende Links:
 
Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net

Kostprobe: