Montag, 1. April 2013

Road to Malmö (07/39): Georgien


Georgien - Georgia - la Gèorgie - საქართველო

Das Land mit einer Großzahl an abtrünnigen Republiken versucht auf den Zug Aserbaidschans aufzuspringen und präsentiert mit schwedischer Hilfe einen Aufguss von Ell & Nikki aus dem Jahr 2011. Mit dabei ist natürlich, je nach Transkription eine Sopho, die das ehrgeizige Kaukasusland zum Sieg beim Eurovision Song Contest führen soll. Der Pathos des Songs ist allerdings derart aufgesetzt, dass man damit sicherlich keinen großen Wurf landen wird.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 2007 mit Sopho Khalvashi
Rundfunkanstalt: GPB
Teilnahmen: 5
Siege: keine


Eurofires Liebling:
Sopho Khalvashi - Visionary dream
(GE'07 - 97 Pkt.)

Gleich das Debüt hat mich vom Hocker gerissen, der Auftritt von Sopho hatte alles was ein guter Eurovisionsbeitrag brauchte. Er war interessant zu beobachten, nirgends sonst hat man Schwerttänzer bei der Eurovision gesehen, eine spannende Melodie, eine Frau, die fast den Bühnentod vor Euphorie gestorben wäre und eine geographische Vorteilsposition. Insofern bin ich etwas enttäuscht, dass Sopho bei einer handvoll Beiträge aus Tiflis bislang das schlechteste Finalergebnis darstellt, der Joker nicht mitgerechnet.

Der ESC in drei Sätzen: Georgiens Song Contest-Karriere ist schnell erzählt, so lang ist sie schließlich noch nicht: das Debüt in Helsinki kann als voller Erfolg gewertet werden, ebenso die Vorführung der blinden Sängerin Diana Gurtskaya, die sich zuvor für Weißrussland bewarb und den Frieden in ihrem Heimatland forderte. Im Jahr darauf setzte Georgien aus, eben weil dieser Krieg wieder aufflammte, Russland erkannte die Republiken Abchasien und Südossetien als souverän an, einige Nationen folgten. In Oslo dann das Comeback, ebenso nichtssagend wie der diesjährige Beitrag, vergangenes Jahr das erste Aus im Semifinale mit Anri Jokhadze.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Sopho Gelovani & Nodiko Tatishvili (სოფო გელოვანი & ნოდიკო თათიშვილი)
Titel: Waterfall
Startnummer: Unbekannt (im 2. Semifinale)
Sprache: Englisch
Text & Musik: Thomas G:son, Erik Bernholm
Vorentscheid: Kein öffentlicher Vorentscheid, interne Nominierung des Senders GPB. Songpräsentation Ende Februar in Tiflis.

Über den Künstler: Sopho Gelovani und ihr Gesangspartner Nodiko Tatishvili kennen sich von "Geostar" dem lokalen Ableger der Show Pop Idol. Beide nahmen 2010 an der Show teil und konnten den ersten und zweiten Rang für sich verbuchen. Seither gehören sie zu den bekanntesten Interpreten des Landes, erstmals tritt Georgien allerdings mit einem Duett an. Damit auch nichts schief geht, wie im Vorjahr mit Anri Jokhadze hat man sich mit Thomas G:son, den Komponisten des Siegertitels "Euphoria" ins Boot geholt.

Während man über Sopho nicht allzu viele Informationen im Netz findet, heißt es über Nodiko oder auch Nodar Tatishvili, dass er bereits vor Geostar einige internationale Preise einheimsen konnte, so z.B. den zweiten Platz beim weißrussischen Festival Slavianski Bazaar oder beim International Song Contest 2007 in der kasachischen Hauptstadt Astana. Beim Song Contest treten beide im zweiten Semifinale an.

Eurofires Meinung:
Meiner Meinung nach ist "Waterfall" das Remake eines Remakes, ein Lied das, wie der Titel es verspricht, vor sich hinplätschert und kaum einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich rechne zwar fest mit einem Finaleinzug, aufgrund der Tatsache, dass dem Lied ein gravierender Höhepunkt fehlt, halte ich aber nur eine Mittelfeldplatzierung um Rang 15 für wahrscheinlich. Singen können die beiden wohl, aber große Erfolge werden sie nicht aus Malmö mitbringen können, vermute ich zumindest.

Finalchancen: 


Weiterführende Links:
 
Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net

Kostprobe: