Donnerstag, 17. Mai 2012

Tag 5: Über Tito und den Liebling der Isländer


Tag fünf in Baku und während wir am Internationalen Tag gegen Homophobie lesen müssen, dass sowohl ESCtoday.com als auch Eurovision.az gehackt wurden, hoffen wir mal, dass andere Seiten vor diesen homophoben Spinnern verschont bleiben. Fans warten insbesondere auf ein Statement von Offiziellen der Europäischen Rundfunkunion. In der Crystal Hall ging es heute morgen jedoch gleich mit der montenegrinischen Probe, Teil zwei, los.

Montenegro - Als ob der Weltuntergang kurz bevorstünde, ist die Bühne abgedunkelt, Rambo Amadeus tritt in einer Kutte auf, die er vor dem ersten Refrain abwirft. Der trojanische Esel läuft immer noch über die Bühne, die "Breakdancer" scheinen immer noch relativ unbeweglich zu sein. Trotzdem wirkte alles ein bisschen runder als noch beim ersten Probendurchlauf letzten Sonntag. Montenegro verzichtet auch nicht auf die Spruchbänder ("Euro Neuro give me chance to refinance").

Ansonsten sagte Rambo Amadeus auf der Pressekonferenz, dass er seinen Aufenthalt in Baku vollstens genieße, ihn die Stadt vom Flair her an Nizza erinnert und das sein Vater in der Tito-Ära im Gefängnis saß, er aber der wohl eleganteste Sträfling war. Welche Dame im diesjährigen Teilnehmerfeld in seinen Swimmingpool mitnehmen würde, wollte ein russischer Journalist wissen, er anwortete einfach "Alle." Montenegro sieht sich selbst im Finale, die Meinungen hierüber dürften weit auseinander gehen.


Island - Diesmal etwas ausgeschlafener präsentierten sich die Isländer mit ihrem Song "Never forget" zum zweiten Durchlauf. Gréta Salome fidelt gegen die Windmaschine um ihr Leben, Jónsi im schicken Anzug und seine vier Backings singen ebenfalls als ginge es um den Titel "Auftritt des Jahrhunderts". Backstage erklärte Gréta, dass sie von den Grafiken der Eislandschaft im Hintergrund beeindruckt ist und die Schweizer Jungs von Sinplus ihre Favoriten sein.

Am Auftritt selbst wurde nichts mehr verändert, alles wirkte stimmig und man sei für das Semifinale präpariert. Die Pressekonferenz wurde von vielen Journalisten besucht, als Pressesprecher der Isländer fungierte Friðrik Ómar, Teil der Euroband von 2008 und im Chor ist die Vorentscheidungsteilnehmer Guðrun Árny Karlsdóttir dabei. Gesungen wurde natürlich auch hier noch einmal, es gab einen Song von Gréta zu hören, anschließend folgten "Nina" (Island 1991), der als Lieblingslied aller Isländer beim Song Contest gelten soll, und "Heaven", Jónsis Titel von 2004 in Istanbul.


Dem Gesichtsausdruck nach nimmt Rambo Amadeus sein Lied auch nicht für voll
Am Ende wird noch einer in den Spruchbändern abgeführt
Auch die zweite Probe Islands lief äußerst souverän ab, Finale höchstwahrscheinlich