Montag, 5. Dezember 2011

Eurovision am Sonntag (1)


Es wird mal wieder Zeit für eine neue Kategorie bei Eurofire: Nachrichten am Sonntagabend.  In Zukunft, während der Vorbereitungszeit auf den Eurovision Song Contest 2012 in Baku, besonders in der Zeit der Vorentscheide werden wir verstärkt eine Art Wochenzusammenfassung und eine Vorschau auf die kommende Woche liefern - je nachdem wie viel in Europa passiert ist. Also machen wir hier den fröhlichen Anfang mit "Eurovision am Sonntag".

Slowenien - Zunächst einmal noch ein paar Worte zum slowenischen Fernsehen, von dem wir inzwischen eigentlich gewöhnt sind, Sonntagabends Vorentscheidungsunterhaltung in Form der Castingshow "Misija Evrovizija" zu erhalten. Dort wurde jedoch heute ein neues Parlament gewählt. Zwischen 7-19 Uhr hatten über 3.000 Wahllokale geöffnet, anschließend begann die Berichterstattung auf allen größeren Kanälen des Landes.

Natürlich war auch RTVSlo davon betroffen und somit mussten wir heute auf die obligatorische Auswahlshow verzichten. Am kommenden Sonntag geht es jedoch wie gewohnt mit der inzwischen 10. Vorrunde in Ljubljana mit den Moderatoren Klemen Slakonja und Maja Keuc weiter.

Bosnien-Herzegowina - Wir bleiben auf dem Balkan, das bosnische Fernsehen hat erklärt, dass man noch in diesem Monat seinen Vertreter für den Eurovision Song Contest in Baku bekannt geben werde. Als Favorit gilt die Gruppe Hari Mata Hari, deren Leadsänger Hari Varešanović in den vergangenen Wochen selbst Gerüchte um seine Rückkehr zum Song Contest streute. Angeblich hätte der Sender BHRT mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen (man war ja schon letztes Jahr bei der EBU im Zahlungsrückstand) und Hari hätte angeboten seine Teilnahme in Baku selbst zu finanzieren, vorausgesetzt man ließe ihm freie Hand.

Selbst wenn es von Varešanović heißt, er würde in stetigem Kontakt mit željko Joksimović stehen, damit ihre Beiträge nicht allzu gleich klingen werden, wollte Delegationsleiter Dejan Kukrić bislang noch keine Meldungen kommentieren oder gar bestätigen, dass Hari Mata Hari nach 2006 erneut für Bosnien-Herzegowina an den Start gehen werden. Sollte dem jedoch so sein, wäre es keine allzu große Überraschung mehr.

Monaco - Ebenso wenig überraschend war in dieser Woche die Absage des monegassischen Fernsehen TMC für die Teilnahme am Eurovision Song Contest. Langfristig und das gilt also auch für die Zeit nach dem Song Contest in Baku, sei keine Teilnahme geplant, da der Etat des Senders nicht ausreiche um einen Beitrag auf die Beine zu stellen. Wie nachträglich bekannt wurde, sei auch kein Sponsoring möglich, da die Regularien der Anteilseigner (80% von TMC gehören dem französischen Sender TF1, 20% der monegassischen Regierung) dies nicht zuließen.

Die Chancen auf eine Rückkehr Monacos schienen auch wahrscheinlicher als z.B. bei Luxemburg, von denen es bislang überhaupt keine Reaktion gab, letztlich wurden diese Hoffnungen nun zunichte gemacht - aber Zeiten ändern sind, auch bei Italien hätte dieses Jahr niemand mit einem Comeback gerechnet und nun steht ein zweiter Platz in Düsseldorf zu Buche.

Polen - Spärliche Informationen auch aus Warschau. Nachdem das polnische Fernsehen TVP den ersten Termin hat verstreichen lassen, um über die Fortsetzung oder Absage des Eurovision Song Contests in Polen Auskunft zu geben, hüllt man sich in Schweigen. Die Deadline der Europäischen Rundfunkunion rückt näher, dennoch gibt es noch keine Informationen von unseren östlichen Nachbarn.

Ein Rückzug wäre eine Trotzreaktion auf den letzten Platz von Magdalena Tul im Halbfinale von Düsseldorf, zu verdenken wäre es den Polen nicht, wenn man sich die Bilanz seit Einführung der Halbfinals 2004 einmal genauer ansieht. Ebenso steht es um die Slowakei, die nicht erfolgreicher ist als Polen und nach dem Hin und Her um Miro Šmajda auch nichts mehr von sich hat hören lassen.

Schweiz - Abschließend noch eine kurze Vorschau auf die kommende Woche, in der wir den ersten Beitrag des Song Contests 2012 zu hören bekommen werden. Samstag findet in Kreuzlingen am Bodensee nämlich der Schweizer Vorentscheid statt. 14 Kandidaten, deren Spektrum von den 16jährigen Atomic Angels bis hin zur 87jährigen Lys Assia reichen, stehen zur Auswahl.

Das SF hat via Twitter bereits die Startreihenfolge bekannt gegeben. Somit werden Patric Scott feat. Fabienne Louves den Abend eröffnen, ihnen wird Emel folgen, Lys Assia startet mit der Nummer 13 und die Kanadierin Katherine St-Laurent wird den Abend beenden. Man darf gespannt sein, für was sich die Eidgenossen entscheiden.

Persönlich wäre mir "Real love" von Scott und Louves am liebsten, aber falls gerade an diesem Samstagabend viele Nostalgiker zuschauen, könnte Lyssie auch mit dem Beitrag von Ralph Siegel durchstarten. Siegel erklärte bereits, er würde sich freuen, wenn die Schweizer für seine Lys anriefen, schließlich sei es möglicherweise die letzte Chance, die die Schweiz ihr geben könnte, um noch einmal zum Song Contest zu fahren.