Freitag, 27. Mai 2011

Eurovision 2012: EBU verspricht politikfreie Zone


Aserbaidschan - Mit Sicherheit stellt sich in diesen Tagen auch bei der Europäischen Rundfunkunion die Frage, ob es sich verhindern lässt, den Eurovision Song Contest im kommenden Jahr zu einer Propaganda-Veranstaltung für den Əliyev-Clan werden zu lassen. Im Interview mit der FAZ betont Song Contest-Supervisor Jon Ola Sand aber eindrücklich, dass der Wettbewerb weiterhin frei von politischer Einflussnahme bleibt.

Damit konfroniert, dass Mehriban Əliyeva, Frau des Präsidenten von Aserbaidschan das Organisationskomitee in Baku leitet, sagte Sand: "Wir reden ausschließlich mit ictimaiTV. Ich kann nichts darüber sagen, was die Frau des Präsidenten macht. Ich weiß nichts darüber. Ich bin sicher, auch in Aserbaidschan wird es intensive Gespräche geben, wie der Contest am besten geplant und ausgerichtet werden kann."

Ähnlich wie in Düsseldorf gibt es mittlerweile auch in Aserbaidschan eine Taskforce, die sich mit den wichtigen Inhalten rund um die Organisation des Wettbewerbs auseinandersetzt, auch wenn diese von vielen Ministern und Oligarchen besetzt ist. Da dieses Planungskomitee sich aber letztlich mit ictimaiTV verständigt, wird mit Sicherheit einiges an politischer Entscheidungskraft in den Wettbewerb in Baku einfließen.

Auf die Regeln der EBU angesprochen sagte Sand, dass klare Vorgaben bezüglich der Redefreiheit gibt und dies für Fans, Delegationen und Journalisten gilt. "Wir erwarten, dass freier Zugang zum Internet gewährt wird, dass jeder frei telefonieren und kommunizieren kann und so weiter." Garantien für die Sicherheit der Anreisenden werde die EBU aber nicht übernehmen, dafür werde allerdings der Sender iTV in die Pflicht genommen.

Ansonsten erfährt man im Interview mit Jon Ola Sand nicht allzu viel Neues. Präsident Əliyev versprach unterdessen, dass die Hotelpreise während der Song Contest-Zeit unter Beobachtung stünden und man Fans und Delegationen günstige Hoteltarife bieten werde.