Donnerstag, 26. Mai 2011

Eurovision 2011: Televotingsieger hat gewonnen


Deutschland - Eins vorweg, bei reinem Televoting hätte Aserbaidschan den Eurovision Song Contest in Düsseldorf auch gewonnen, lediglich bei reinem Juryvoting hätte Italien den Wettbewerb mit 69 Punkten Vorsprung gewonnen. Die Europäische Rundfunkunion veröffentlichte heute die Listen des reinen Jury- bzw. Televotings im Finale und den beiden Semifinals.

Hätte es reines Televoting beim Eurovision Song Contest gegeben, hätten Ell & Nikki aus Aserbaidschan mit zwei Punkten Vorsprung vor Eric Saade aus Schweden gewonnen. Auf den dritten Platz hätten es Loucas Giorkas feat. Stereo Mike aus Griechenland geschafft, was ja nun ein Schlag ins Gesicht für Liebhaber guter Musik gewesen wäre.

Interessanterweise hätten es Blue aus Großbritannien auf Rang fünf geschafft, da die Probe am Freitag von den Juroren aber bewertet wurde, wo nach internationaler Meinung eine grottige Performance abgeliefert wurde, landeten Blue lediglich auf Rang 11. Russland hätte bei reinem Televoting natürlich die Top 10 erreicht, Deutschland wäre auf Platz 9 vorgerückt, Jedward aus Irland wären auf der Zehn gelandet.

Im Hinterfeld platzieren sich überraschenderweise Dänemark auf Platz 18, bei den Juroren lag die Langweilerband A Friend In London auf dem dritten Platz. Österreich und die Schweiz hätten die letzten beiden Plätze belegt, die Schweiz mit gerade einmal zwei Zählern sogar sehr deutlich. Die weiteren Platzierungen verschieben sich beim kombinierten Voting nur unerheblich.

Bei den Juroren hätte Raphael Gualazzi mit 251 Punkten für Italien den Sieg nach Hause geholt. Er hat somit 69 Punkte Vorsprung auf das Duo aus Aserbaidschan und oben angesprochene Dänen. Interessanterweise belegte Slowenien dort den vierten Rang, Österreich den fünften. Jedward platzierten sich bei den Jurys sogar besser als beim Televoting und erreichten Platz 5. Schweden rutscht auf Platz neun ab, Deutschland bleibt auf der 10, Lenas Platzierung ist also in beiden Wertungsszenarien annähernd gleichbleibend.

Bei den Juroren fielen hingegen Blue aus Großbritannien durch, die nur Platz 22. erreichten, noch stärker fiel jedoch Alexey Vorobyov auf, der den letzten Rang im Juryvoting vor der Spanierin Lucía Pérez belegte. Der so oft favorisierte Franzose Amaury Vassili erreichte bei beiden Wertungen jeweils nur das Mittelfeld.

Noch einige Hinweise zu den Semifinals: San Marino hätte bei reinem Televoting mit acht Punkten den letzten Platz im ersten Halbfinale belegt, Serbien, die Schweiz und Litauen hätten sich nicht für das Finale qualifiziert, dafür jedoch Armenien (Platz 7), Norwegen (Platz 9) und die Türkei (Platz 10), die im Vorfeld ja alle drei als sichere Finalisten galten.

Die Juroren hatten die litauische Sängerin Evelina Sašenko bevorzugt, die bei reinem Juryvoting das erste Halbfinale gewonnen hätte, dahinter Aserbaidschan, Island, Serbien und Finnland. Auch Malta und San Marino hätten sich für das Finale qualfiziert, ausgeschieden wären hingegen Georgien und Russland.

Im zweiten Halbfinale wäre lediglich Estland beim Televoting auf der Strecke geblieben, dafür hätte es Weißrussland geschafft. Österreich war auch bei reinem Televoting knapp im Finale. Bei den Juroren gewann Slowenien das zweite Semifinale vor Dänemark, Schweden und Österreich. Außerdem hätten es Belgien und die Slowakei ins Finale geschafft, Bosnein und Moldawien wären hingegen draußen gewesen. Dana International hätte beim Televoting um einen Punkt das Finale verpasst, bei den Juroren waren es dann 30 Punkte.

Halten wir fest, der Favorit der Zuschauer hat letzten Endes den Eurovision Song Contest 2011 gewonnen, wenngleich die Juroren Italien auf Platz eins gesetzt hätten, das bei den Zuschauern nur im Mittelfeld rangierte. Lena Meyer-Landruts zehnter Platz spiegelt die Meinung von Jury und Publikum gleichermaßen wieder, Verlierer durch die Jurys sind Griechenland und Russland, sprich die üblichen Verdächtigen. Dafür hatten die Juroren in den Halbfinals ein Herz für die sonst so hoffnungslosen Nationen wie die Slowakei und San Marino.

Die detaillierten Ergebnisse aus Jury- bzw. Televoting kann man sich hier ansehen.