Montag, 24. Januar 2011

Ukraine vor Ausschluss vom Song Contest?


Ukraine/Weißrussland - Einen ähnlichen Fall hat es im letzten Jahr bereits bei Bosnien-Herzegowina gegeben: das ukrainische Fernsehen NTU steht offenbar mit den Beitragszahlungen an die Europäische Rundfunkunion im Zahlungsverzug. Die Nachrichtenagentur Internovosti berichtet, dass NTU etwa 20 Millionen ukrainische Grwina (UAH), umgerechnet 1,84 Millionen Euro zahlen muss.

Sollte diese Summe der Verbindlichkeiten nicht beglichen werden, droht dem Sender u.a. der Ausschluss vom Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf. Gerüchte über einen politisch motivierten Rückzug des griechischen Fernsehens ERT wurden unterdessen dementiert.

Wie politisch es beim Eurovision Song Contest leider doch zugeht zeigt auch das Beispiel Weißrussland. Mitglieder des Europäischen Parlaments planen angeblich einen Beschluss, Weißrussland die Teilnahme an Events der EBU sowie Sport- und Medienereignissen zu verwehren. Grund hierfür soll die Niederschlagung der oppositionellen Proteste in Minsk sein.

Das die sonst so unpolitische EBU darauf eingeht, ist unwahrscheinlich, zumal die EU keinen direkten Einfluss auf die EBU nehmen kann und nur eine UN-Resolution, wie beispielsweise im Fall von Jugoslawien zwischen 1992 und 2002 die Teilnahme untersagen kann. Aufgrund des Jugoslawienkrieges war das Land ab Mai 1992 nicht mehr teilnahmeberechtigt, während die Nachfolgestaaten zwischen 1993 (Slowenien, Kroatien, Bosnien und 1998 (Mazedonien) ihre Erstteilnahme wagten.

Sobald es aus den betroffenen Ländern Neuigkeiten gibt, werden wir natürlich darüber berichten.