Mittwoch, 13. Oktober 2010

Düsseldorf: Hotels, Baustellen, Tickets und die Presse


Deutschland - Die Fortsetzung an Reaktionen und neuen Informationen zur Organisation des Eurovision Song Contests 2011 in Düsseldorf: der NDR ließ verlauten, dass man sich noch ein wenig in Geduld üben möchte, sollte man Tickets für die Show kaufen wollen. Der Vorverkauf, der ansonsten im Januar startet, soll dieses mal bereits in drei bis vier Wochen starten. Weiterhin heißt es, dass man mit den Ticketpreisen unter denen von Oslo 2010 bleiben wolle.

Der Tourismusverband NRW rechnet mit einem deutlich erkennbaren Anstieg der Besucherzahlen im Mai 2011, durch Großveranstaltungen, wie etwa der Fußball-WM 2006 oder jetzt dem ESC könne man das Image eines ganzen Landes ändern, heißt es. Und auch trotz der parallel stattfindenden Messe Interpack stehen ausreichend Hotelbetten zur Verfügung. Jedoch wurden die Preise hierfür bereits kräftig angezogen.

Wie ein Blick auf Hotelportale im Internet, etwa HRS.de, verrät, kostet das Doppelzimmer im 3*Hotel Rubin bereits 147,50 Euro pro Person und Nacht. Bei anderen Portalen oder im Reisebüro wird dies in einer ähnlichen Preiskategorie spielen. Die Dehoga NRW habe eigens für den Eurovision Song Contest bereits rund 3.200 Betten in Düsseldorf und den Nachbarstädten Essen, Duisburg und Neuss geblockt.

"Auf diese Weise haben wir klar Position bezogen und zeigen, dass wir die Veranstaltung stemmen können.", erklärte u.a. der Direktor des Intercontinental Hotels in der Königsallee in Düsseldorf. Das Intercontinental stellt fünfzig Betten und rechnet damit, dass bis zu zwei Contest-Delegationen dort einchecken werden, auch in den anderen größeren Hotels wie dem Holiday Inn oder dem Hilton stehen Betten für Presse- und Delegationsmitglieder bereit.

Auch um die Bautätigkeit in Düsseldorf hat man sich bereits Gedanken gemacht: "In Düsseldorf wird es ab dem 1. Mai 2011 wegen des Eurovision Song Contests keine zusätzlichen Baustellen geben.", erklärte Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement in Düsseldorf. Bei derzeit in Düsseldorf vorhandenen Baustellen, wie dem Bauprojekt der U-Bahnlinie oder an Teilen der Kö werde in den kommenden Tagen nach Möglichkeiten gesucht, sie im Mai 2011 durchlässiger zu gestalten.

Während in Düsseldorf am Projekt Eurovision 2011 gearbeitet wird, gibt es auch der Bundeshauptstadt weiterhin Kritik und Häme, "Düsseldorf ist die drögste Stadt Deutschlands. Die werden sich nicht mit Ruhm bekleckern.", giftet die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Alice Ströver  . Auch die Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB, Dagmar Reim, gerät aufgrund ihrer Votierung für Düsseldorf in die Kritik.

Im Interview mit der BZ erklärte sie: "Wir können es nicht ändern, wenn in Düsseldorf 24.000 Tickets verkauft werden können und in Berlin nur 8.800. Es wäre albern so zu tun, als gebe es diese Zahlen nicht. (...) Es geht um Fakten. Man kann von keinem Senat oder keiner Landesregierung verlangen, für einen Abend fünf oder sechs Millionen draufzulegen. Und wenn der RBB für eine Lösung gestimmt hätte, die mehrere Millionen Euro zusätzlicher Gebührengelder teurer geworden wäre, was würde die Berliner Presse dann schreiben?"

In einem weiteren Interview nannten NDR-Intendant Lutz Marmor und ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber bereits erste interessante Details. Über die Location heißt es: "Die Düsseldorf Arena ist erst mal groß genug, sodass wir die Garderobe von mehr als vierzig teilnehmenden Ländern in dem Gebäude unterbringen können. Daneben liegt eine Leichtathletikhalle, da ist das Pressezentrum. Wir können alles in bestehenden Gebäuden integrieren und wir müssen keine Zeltstädte oder Containerdörfer bauen." - "Es wird das größte Musikereignis hier sein, das es in Deutschland jemals gegeben hat.", betont Oberbürgermeister Dirk Elbers.

Und auch die Fans sollen an der Veranstaltung teilhaben: "Wir haben vor, nicht nur die Final- und Halbfinalsendungen im Fernsehen bundesweit zu übertragen, sondern auch die Generalproben zu öffnen, sodass die Fans bei der ganzen Entstehung des Eurovision Song Contest dabei sein können.", sagte Schreiber. Dies soll nicht nur dazu dienen, den Contest für jedermann zugänglich zu machen (günstigste Probentickets sollen um die 19 Euro kosten), sondern auch einen Teil der Ausgaben zu decken und die Akustik und Atmosphäre in der Esprit Arena zu testen.

Das nächste Diskussionsthema wird die Frage sein, wie die Show aussehen wird, in der der Song für Lena Meyer-Landruts Titelverteidigung "Unser Song für Lena" aussehen wird. Stefan Raab sei bereits dabei erste Details zu planen. Zumindest ist nun ein Prozess ins Rollen gekommen, der klarmacht und nicht nur aus der Distanz wie in Belgrad, Moskau oder Oslo zeigt, wie ein Eurovision Song Contest entsteht. Die Stadt Düsseldorf, das Management der Esprit Arena und der WDR werden in verschiedenen Arbeitsgruppen weitere Details rund um den Wettbewerb ausarbeiten und umsetzen.