Montag, 24. Mai 2010

Vom Willkommensempfang im Osloer Rathaus


Norwegen - Ein Hauch von Olympia weht durch den großen Saal im Erdgeschoss des Osloer Rathauses: "Ich erkläre den 55. Eurovision Song Contest in Oslo für eröffnet.", ruft Svante Stockselius, der EBU-Supervisor für den Wettbewerb, ins Mikrofon und Jubel brandet auf. Eben haben die drei Moderatoren des diesjährigen Contests die Delegationen und anwesenden Journalisten/Fans herzlich in Oslo begrüßt, der Bürgermeister hat ein paar Worte gesprochen, auf die allerdings die versammelte Meute nur teilweise hört, wie man am recht hohen Lautstärkepegel - Gemurmel allerorten im Saal - erkennt.

Jedenfalls treten dann die Bobbysocks auf und singen "La det swinge", was schon mal für gute Stimmung sorgt. Ich stehe in der Nähe der schwedischen Delegation, die jetzt auch Melodifestivalen-Moderatorin Christine Meltzer mitgebracht hat, und zu "La det swinge" mitwippt. Nach Svante Stockselius kommt dann noch - wie könnt's auch anders sein - Alexander Rybak, singt zunächst "Europe's Skies" und danach "Fairytale", bei dem die Halle lautstark mitsingt. Er freue sich sehr, dass alle 39 Länder mit schönen Liedern nach Oslo, in seine Heimat, gekommen seien, sagt Alex, räumt allerdings ein, dass er sich freut, jetzt den ESC-Thron wieder zu verlassen und an seinen Nachfolger zu übergeben.


Bis es jedoch zu diesem offiziellen Programm kommt, vergeht ganz schön Zeit. Um 20 Uhr beginnt das Event, doch da müssen erst einmal 39 Delegationen über den roten Teppich ins Rathaus einlaufen - immer wieder gestoppt von Kamerateams, Journalisten mit gezücktem Block und Stift sowie Fans, die Fotos machen wollen. So erzählt Hera Björk, dass jemand ihr gesagt habe, sie habe so das gewisse Etwas, das "Je ne sais quoi" - diesen französischen Ausdruck habe sie ganz toll gefunden und habe dann um diese Zeile herum ein Lied gebaut, zusammen mit Örlygur Smári.


Das alles hat ein wenig was vom Einmarsch der Nationen bei einer Olympia-Eröffnung, und es dauert auch ähnlich lange - bis als letzte Jessy Matador und Co. auf die Rathauspforte zulaufen können. Es ist längst 21.30 Uhr vorbei, ehe der Bürgermeister mit seiner Rede ansetzt. 


Gegen 23 Uhr ist die Feier zuende, die Journalisten führen noch Interviews, es werden Fotos geschossen, Thea Garrett aus Malta schäkert mal wieder mit Marcin Mroziński (Foto) - man fragt sich, ob der ESC in Oslo nach der Verlobung der beiden Weißrussen auch noch eine maltesisch-polnische Verbindung erleben wird. Dann zieht die Meute weiter zum Euroclub, denn die Nacht ist ja noch lang…


Aus Oslo berichtet Matthias Breitinger



Thea Garrett und Marcin Mroziński || Anzambel Roka žlindere & Kalamari
Josh Dubovie (Großbritannien) || InCulto (Litauen)