Dienstag, 18. Mai 2010

Eurovision 2010: Vom Nationalfeiertag in Oslo


Norwegen - In der norwegischen Hauptstadt wird seit dem Wochenende für die größte Musik-Liveshow der Welt geprobt, die Kandidaten des ersten Halbfinals haben inzwischen alle ihre erste Bühnenbegehung hinter sich und heute Morgen stehen bereits die Jungs aus Litauen auf der Bühne und tanzen zu ihrem "East European Funk".

Aber auch hinter den Kulissen bzw. vor der Telenor Arena in Oslo tut sich eine Menge. Gestern fanden u.a. die Feierlichkeiten zum norwegischen Nationalfeiertag statt. Zelebriert wird diese Veranstaltung immer mit einer großen Parade vorbei am königlichen Palast, auf dessen Balkon die versammelte Königsfamilie zum munteren Winken erscheint.

Auch mehrere Delegationen aus anderen Ländern wohnten dieser Veranstaltung bei, zunächst gab es für die Teams aus Serbien, Lettland, Finnland, Litauen, Moldawien und Bosnien-Herzegowina ein Champagnerfrühstück im Osloer Plaza Hotel, später ging es dann mit Norwegen-Fahnen bewaffnet ebenfalls zur Parade, wo man auch Didrik Solli-Tangen in Nationaltracht antreffen konnte.

Hinter dem Rathaus von Oslo, mitten im Stadtzentrum hat man unterdessen eine Open Air-Bühne eingeweiht, auf der gestern mehrere norwegische ESC-Teilnehmer wie die Bobbysocks, Didrik, Alexander Rybak und Wig Wam-Sänger Glam das Publikum begeisterten. In der Stadt finden in den kommenden Tagen immer wieder Empfänge und Partys statt, so wurde im Euroclub bereits die moldawische Party begangen.

Für einige andere Nationen, die noch nicht in Oslo dabei sind, gestaltet sich die Anreise nach wie vor schwierig. Durch die Flugausfälle auf den britischen Inseln ist auch Josh Dubovie mit seiner Delegation auf Bus, Bahn und Fähren angewiesen. Wie die BBC bestätigte, wird die britische Delegation einen 36stündigen Trip zwischen dem Sendezentrum in London und Oslo überwinden müssen.

Phil Parsons, der Delegationsleiter der Briten erklärte: "Nach dem Streik von British Airways letzte Woche und der Aschewolke über uns, haben wir festgestellt, das Fliegen ein zu großes Risiko mit sich bringt. Josh hat seine erste Probe in Oslo am Samstagnachmittag und wir können nicht das Risiko eingehen, diese zu verpassen." Also wird das gesamte Equipment zunächst von London in die Hafenstadt Harwich geschafft, von dort geht es mit der Fähre in dänische Esbjerg, per Bus nach Hirtshals und dann wieder per Fähre nach Larvik in Norwegen.

Weniger Stress wird hoffentlich unsere deutsche Teilnehmerin Lena Meyer-Landrut haben, die sich in dieser Woche darüber freuen kann, dass ihr Debütalbum "My cassette player" in dieser Woche die #1 der Albumcharts stürmt, wie Media Control heute Morgen mitteilte. In den Singlecharts behauptet sie mit "Satellite" zwischen Mehrzad Marashi und K'Naan den zweiten Platz.

Der ESC-Countdown-Moderator, Vorentscheidsteilnehmer und Punktesprecher Thomas Anders hat sich inzwischen auch zu Lena geäußert: "Ich hoffe, dass sie im ersten Drittel landet. Das hängt aber davon ab, ob sie unsere europäischen Nachbarn genauso mit ihrem Temperament überrollt wie uns. Bei denen zählt die Pyrotechnik auf der Bühne aber leider manchmal mehr." Auch Lena probt am Samstagnachmittag erstmals in Oslo.

Der Künstlereingang der Telenor Arena || Bilder vom Festumzug am Nationalfeiertag
Hier winkte später die norwegische Königsfamilie || Auch die lettische Truppe um Aisha war dabei
Genauso wie Susan und Johanna von Kuunkuiskaajat