Freitag, 14. August 2009

Aserbaidschan: Demokratisch ist anders


Aserbaidschan - Wenn man einem Bericht der armenischen Nachrichtenseite News.am Glauben schenken darf, dann haben die offiziellen Instanzen in Aserbaidschan eine sehr seltsame Art und Weise das Votingverhalten ihrer Bevölkerung beim Eurovision Song Contest zu kontrollieren.

In dem Land, dass Deutschland beim WM-Qualifikationsspiel am Mittwoch 0:2 in Baku geschlagen hatte, sind nach offiziellen Angaben trotz plötzlichem "Schneesturm" während des armenischen Auftritts auf dem Bildschirm 43 Anrufe für die Interpreten  Inga & Anush in der aserbaidschanischen Telefonzentrale eingegangen.

Einer der Anrufer berichtet nun, dass er später zur örtlichen Polizeistation vorgeladen wurde, die eine detaillierte Liste aller Televoter besaßen, die für Armenien gestimmt haben. Er musste sich eigenen Aussagen zufolge dafür rechtfertigen, warum er für Armenien gestimmt hat und einen erklärenden Bericht verfassen. Die Beamten erklärten ihm, dass es um die staatliche Sicherheit ginge. Inwiefern ein Anruf für seinen Favoriten beim ESC zur nationalen Angelegenheit werden kann, wird uns wahrscheinlich schleierhaft bleiben.