Montag, 4. Mai 2009

Tag 2: Glühende Hüften und eine Cavaquinho


Rumänien - Nachdem Blue Air Elena Gheorghe und ihre Backgroundtänzerinnen nach Moskau geflogen hat, ging es für sie heute erstmals auf die Bühne in der Olympiahalle. Die LED-Screens, die zunächst Dornengeäst und später einen Baum mit roten und weißen Bändchen dran zeigt, erinnern an das Bühnenbild von Hayko, der Armenien 2007 in Helsinki vertreten hat. Vor den Monitoren passiert beim rumänischen Beitrag allerdings viel mehr.

Elena Gheorghe, die beim Song Contest nur noch Elena heißen wird, wird während ihrer Darbietung von vier Backgroundtänzerinnen umwuselt. An ihrem Hüftschwung muss die Halbmazedonierin allerdings noch ein bisschen arbeiten, von den "glühenden Hüften", die sie in ihrem Lied besingt, ist bislang noch wenig zu spüren, aber vielleicht will man sich ja für das Halbfinale aufsparen. Da ich keine große Erwartungshaltung an Rumänien hatte, bin ich weder enttäuscht, noch großartig fasziniert von der Show, eben solides Mittelfeld.

Mit einer, von ihrer Mutter selbst zusammengeklöppelten, Nationaltracht und großer Rumänienfahne fuhr Elena dann anschließend bei der Pressekonferenz auf, erzählte von ihren drei bislang veröffentlichten Alben und der Tatsache, dass "The Balkan girls" momentan der angesagteste Song im rumänischen Radio sei. Auch auf Moskauer Grand Prix-Partys wird man dazu wohl hervorragend tanzen können, auf der Bühne fehlt aber wie gesagt, der letzte Kick.

Finnland - Der Trend scheint in diesem Jahr zum Zahnrad zu gehen, anders kann ich mir diese große, sich automatisch drehende Holzgebilde am rechten Bühnenrand nicht erklären. Waldo's People bestehen aus Marko Reijonen aka Waldo und Karoliina, die den Hauptgesangspart übernehmen, sowie den Backgroundsängern Capri und Manna und den beiden extra eingeflogenen Feuerakrobaten Niko und Kasimir.

Der finnische Beitrag wirkt auf der Bühne erheblich positiver als noch das deprimierende Video mit dem Mann, der auf der Straße liegt. Die Damen tragen kurze glitternde Kleidchen, Waldo himself trägt mehr oder weniger Straßenkleidung, die LED's blinken in bunten Farben und gelegentlich hat der Regisseur der Show auch mal 'nen Lichtblitz eingebaut. Am Feuerwerk wird man sich sicherlich auch noch bedienen. Insgesamt erinnerte alles an eine Liveshow aus den 90er Jahren.

Während der Pressekonferenz hat man erfahren, dass das Video absichtlich so düster und traurig gehalten war, setzt man sich doch mit dem Thema Obdachlosigkeit auseinander. Ferner wurde bekannt, dass Waldo mittlerweile weltweit über 1.000 Auftritte hatte und das Karoliina gute Ratschläge von Jari Sillanpää erhalten hat, was die Lautstärke der anreisenden Eurovisionsfans anbelangt.

Portugal - Blumen, Wolken, bunte Farben und ein sonniges Allgemeinbild läuteten die portugiesische Truppe Flor-de-Lis ein, die sich kurz nach den Finnen erstmals auf die Moskauer Bühne wagten. Und lustig traditionell musizierten sie fröhlich im ersten Probendurchgang. Von den anwesenden Journalisten und Fans gab es den obligatorischen Sympathieapplaus für Portugal. Sängerin Daniela Varela wird auf der Bühne von einer diversen Instrumenten, darunter einem Akkordeon und einer Ukulele begleitet.

Auf der Pressekonferenz wurde man nach der Vorstellung aller Bandmitglieder darüber informiert, dass es sich nicht um eine Ukulele sondern um eine portugiesische Cavaquinho handelt, die gemeinsam mit Flor-de-Lis schon die Welt bereist hat. Insgesamt hatte man den Eindruck, es mit einer fröhlichen Gruppe von Straßenmusikanten zu tun zu haben. Ob das genug für's Finale ist und ob der Fanbonus ausreicht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

They like to party: Rumänien
Elena Gheorghe auf der Pressekonferenz
Frontsänger Waldo || Pyroeffekte mal anders
Finnland schickt in diesem Jahr mal keinen Rock zum Song Contest
Flor-de-Lis für Portugal
Mehr Farbe geht nicht, das portugiesische Bühnenbild
Daniela Varela || Die komplette Band