Sonntag, 11. März 2007

Oh, mein Portugal...


Portugal - Wie gerne würde ich die Organisatoren der portugiesischen Vorentscheidung gegen die Wand klatschen... die Show begann um 22:45 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, als Tschechien und Schweden schon seit einer Stunde ihren Interpreten ausgewählt hatten und Europa so langsam anfängt müde zu werden.

Was man dann beim Festival RTP da Canção im Pavilhão Atlantico / Lissabon vorfand war ein Haufen untalentierter C-Klasse Sänger, für die sich die Einwohner von Ponta Delgarda auf den Azoren bis Vila Real in der Algarve bestimmt jetzt noch schämen. Die Auftritte, mit insgesamt DREI Ausnahmen, waren zum in die Tonne treten. Eine derjenigen, die einen guten Tag erwischt hatten, war die spätere Siegerin Sabrina mit ihrem Song "Dança Comigo (vem ser feliz)", sowie die Sängerin Teresa Radamanto, der ich die Daumen gedrückt habe.

Zwischendurch wurde die Show immer wieder durch viertelstündige Werbeblöcke unterbrochen und durch ein Rahmenprogramm, das sogar in DDR unter Strafe gestellt worden wäre. Eine Comedytruppe, die den Namen eigentlich gar nicht verdient, versuchte zwanghaft Fröhlichkeit im eingeschläferten Publikum zu erwirken, ohne Erfolg, es gab lediglich ein wenig mitleidigen Anstandsapplaus.

Die größte Frechheit war allerdings, dass die Show ganz plötzlich aufhörte und ich nicht mitbekam, wer denn überhaupt gewonnen hat. Entweder ist RTP selbst aufgefallen, dass ihre Show der letzte Mist war und man schaltete schlagartig ab oder es steckten zusammengerottete ESC-Fans dahinter, die den Unterhaltungschef als Geisel nahmen.

Alles in einem, geht die so tolle Vorentscheidungs-Saison 2007 mit einem glanzlosen Knaller von der Iberischen Halbinsel zuende, für das sich António de Oliveira Salazar im Grabe umdrehen würde. Lediglich der Siegersong geht in Ordnung, auch wenn Portugal, das Land der einst schönen melancholischen Melodien den Finaleinzug nun so sicher hat wie nordkoreanische Bürger eine Greencard-Erlaubnis in den USA...

Danke RTP...